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Natur / Wandern

Wandern in den Ötschergräben

Ich wusste nichts vom österreichischen Grand Canon. Bis ich eines Tages im Internet davon las. Demnach sollte er im Naturpark Ötscher-Tormäuer liegen. Also in der Gegend, unweit der ich wunderschöne Zeiten in meiner Kindheit verbrachte. Nix wie rauf auf die Wanderliste. Ja, so was habe ich jetzt auch. Zusätzlich zur Lokalliste.

An einem Montag im August war es dann endlich soweit. Um 5 Uhr klingelte der Wecker, um 9 Uhr stand ich voller Vorfreude im Naturparkzentrum Ötscher-Basis in Wienerbruck. (Ich brauche nicht so lange im Bad. Die Anreise war halt aus der Weltstadt).

Die genaue Route: Wienerbruck – Ötscherhias – Mirafall – Ötscherhias – Erlaufklause

Es ging also los in Wienerbruck, dem Eingang zu den Ötschergräben. Zunächst entlang des Stausees, bevor der Weg in die Waldschlucht führt. Und ab da wird es wunderschön. Der Weg führt über Stege und Brücken, unter Felsen und immer entlang des Wassers bis zur Jausenstation Ötscherhias. Die unglaubliche Schönheit der Natur wird durch idyllische Wasserfälle, wie zum Beispiel dem Lassingfall, bereichert. Meine immer wieder aufkommenden Gedanken „schöner kann’s nimmer werden“ wurden mehrmals widerlegt. Am Weg vom Ötscherhias zum Mirafall verzaubert das kristallklare Wasser in den schönsten Grün-Tönen. Das entschädigte auch für die Tatsache, dass der Mirafall auf Grund der trockenen Sommermonate gerade kein Wasserfall war. Dafür befindet sich an der Stelle ein Tisch-Bankerl im Schatten, das geradezu nach einer kurzen Pause schrie bevor es retour zum Ötscherhias ging. Von da an sollte angeblich ein einstündiger Anstieg folgen. Ich so: Bitte nicht. Habe mir das aber natürlich nicht anmerken lassen und wanderte brav rauf und rauf. Nicht ohne dabei weitere Millionen an Fotos zu machen und das Bacherl ausführlich zu bewundern. Aber keinesfalls um Zeit zu schinden, sondern weil kleine Pausen den Anstieg verschönern. Doch nach nicht mal 30 Mins war es auf einmal vorbei mit bergauf. Es folgte eine ebene Forststrasse mit Blick ins Grüne und fast etwas Traurigkeit darüber, dass der Anblick der Ötschergräben so prompt vorbei war. Entlang des Stausees Erlaufklause ging es zur gleichnamigen Bahnstation und mit der Himmelspforte – so heißt der Zug – zurück zum Ausgangspunkt Wienerbruck.

Die Fakten zur Route: 11,7 Kilometer in 3 Stunden und 35 Minuten. Etwa 300 Höhenmeter. 

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