Zur Abwechslung zum Weinwandern in Wien habe ich zum Geburtstag einen Gutschein für eine Weinwanderung in der Wachau erhalten. An einem Samstag im September war es dann soweit: Der Weinwanderweg Spitz an der Donau stand am Programm. Mit rund 4 Kilometern und 200 Höhenmetern sollte der Rundweg ein machbares Ziel für alle sein. Die Markierung mit den Flaschen-Wegweiser sollte zudem dafür sorgen, dass wir den Pfad problemlos finden und es keine unerwünschten Abstecher gab. Spoiler: Nachdem auf der Strecke kein Heuriger war, wollte wirklich niemand einen Meter mehr gehen, sondern auf den schnellsten Weg zurück in den Ort.
Die Wanderung beginnt am Kirchenplatz. Der ist auf Grund der markanten Kirche so gut wie nicht zu übersehen. Im Grund beginnt die Wanderung natürlich nicht am Kirchenplatz, außer man wohnt zufällig dort. Wer mit dem Zug oder Auto anreist, geht nämlich vom Bahnhof weg. Dieser bietet neben Parkmöglichkeiten auch ein WC.
Der Weg vom Bahnhof zum Kirchenplatz ist in rund fünf Minuten zurückgelegt. Außer man ist mit meinem Schwesterherz unterwegs. Sie konnte es nämlich nicht zulassen, dass wir noch davor an einer netten neuen Weinbar einfach nur vorbeigehen. Der Kommentar meiner größeren Nichte dazu: “Wir sind ja noch nicht mal am Weg und kehren schon ein.” Ja, das Leben ist manchmal hart – oder auch nicht. Bei Vero, der sehr netten und jungen Besitzerin der gleichnamigen Bar, war es so lustig, dass wir uns gleich für später nochmals ankündigten.
Endlich am Kirchplatz angekommen, wussten wir an Hand des Flaschen-Wegweisers gleich, dass wir nach rechts abbiegen mussten. Bereits nach kurzer Zeit waren wir vom Weinwanderweg Spitz schlichtweg völlig hingerissen. Er führt durch eine traumhaft schöne Landschaft, entlang von Weinreben und mit Blick auf die Donau.
Das erste Highlight der Wanderung oder ein guter Grund, mal eine kurze Pause einzulegen, ist das Rote Tor. Von hier hat man einen wunderbaren Ausblick auf Spitz und die Donau. Der bisherige Anstieg hat sich also gelohnt.
Nachdem es dann kurz mal wieder bergab weitergeht, folgt ein Aufstieg. Bei so viel Anstrengung stellt sich bei allen natürlich die Frage nach der kulinarischen Versorgung. Aber leider Fehlanzeige. Am beinahe höchsten Punkt der Wanderung nehmen wir auf einer Sitzbank mit Tisch romantisch unter Bäumen Platz und gönnen uns erneut eine Pause.
Weiter geht es praktisch fast parallel zur in der Ferne fließenden Donau. Nach einem Aussichtspunkt startet dann der Abstieg. Spätestens hier wird klar, dass ein gutes Schuhwerk für die Weinwanderung in Spitz unerlässlich ist. Der Weg führt in Folge über eine kürzere Strecke über Geröll und Schotter, bevor es auf der asphaltierten Straße Richtung Ortschaft geht.
Nachdem wir die Höhenmeter bergab absolviert haben, springt uns kurz darauf ein Heuriger ins Auge. Keine zwei Minuten später sitzen wir auch schon im Gastgarten, um uns mit einer kleinen Zwischenmahlzeit für die restlichen paar Minuten zurück zum Ausgangspunkt zu stärken – oder für die nächsten paar Meter bis zum nächsten Weingut, wo unter anderem auch das Bedürfnis nach Kaffee gestillt wird.
Zurück am Kirchenplatz besichtigen wir auch hier noch einen Heurigen von innen, bevor wir wie von Anfang an geplant nochmals Vero in ihrer Weinbar besuchen. Immerhin schaffen wir es noch bei Tageslicht zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Bahnhof.
Details zum Weinwanderweg Spitz
Länge: ca. 4 Kilometer
Höhenmeter: rund 200 Meter
Reine Gehzeit: rund 90 Minuten
Nicht barrierefrei!
Öffentliche Anreise: Mit dem Zug nach Spitz an der Donau
Parken: Beim Bahnhof
1 Comment
Claudia
29. September 2024 at 14:59Eine schöne Herbstwanderung – auch in kurzer Zeit falls man zb nur einen halben Tag Zeit hat.
Unbedingt das Lokal Vero besuchen. Diese nette junge Frau ist so lustig und bemüht!