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Italien / Reisen

Turin: Die besten Sehenswürdigkeiten und kulinarischen Highlights

Turin, die elegante Hauptstadt des Piemont im Nordwesten Italiens, ist ein faszinierendes Reiseziel, das Geschichte, Kultur und Modernität auf ganz spezielle Weise vereint. Gelegen am westlichen Ufer des Flusses Po und eingerahmt von den majestätischen Alpen im Norden und der sanften Po-Ebene im Süden, ist Turin das bedeutende wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Region. Mit etwa 875.000 Einwohnern in der Kernstadt und rund 1,7 Millionen im Großraum ist sie die viertgrößte Stadt Italiens. Ihre reiche Geschichte als erste Hauptstadt des vereinten Italiens (1861-1865) und ihr Status als bedeutender Wirtschaftsstandort, insbesondere in der Automobilindustrie, machen Turin zu einer lebendigen Metropole.

Wofür ist Turin bekannt?

Turin ist eine Stadt, die für zahlreiche Besonderheiten bekannt (bzw. oft auch nicht ;-)) ist, darunter:

Automobilindustrie: Turin ist das Zuhause des Fiat-Konzerns und hat eine lange Tradition in der Automobilproduktion. Das Nationale Automobilmuseum (Museo Nazionale dell’Automobile) ist ein Muss für Autoliebhaber.

Lavazza: Die weltbekannte Kaffeefirma Lavazza hat ihren Ursprung in Turin. Seit 1895 ist Lavazza ein Synonym für hochwertigen italienischen Kaffee und hat seine Wurzeln in der Stadt, wo sich mmer noch das ursprüngliche Lavazza-Café befindet.

Bicerin: Ein traditionelles Getränk aus Turin, das seit dem 18. Jahrhundert serviert wird. Es besteht aus Espresso, heißer Schokolade und Sahne, die in Schichten serviert werden. Das Getränk wird oft in einem kleinen Glas (dem namensgebenden „Bicerin“) serviert. Mir hat’s geschmeckt. :-D

Bicerin in Turin
Sollte man in Turin probieren: Bicerin

Turiner Grabtuch: Das weltberühmte Turiner Grabtuch, ein etwa 4 Meter langes und 1 Meter breites Leinentuch, das angeblich das Abbild von Jesus Christus trägt, wird in der Kathedrale von Turin aufbewahrt.

Gianduiotto: Turin ist berühmt für seine Schokoladenproduktion, insbesondere für die Gianduiotti, eine pralinenartige Schokolade, die mit Haselnüssen angereichert ist. Die Geschichte dieser Spezialität beginnt Anfang des 19. Jahrhunderts, als Napoleon den Handel mit britischen Kolonien blockierte. Dadurch wurde Kakao in Europa knapp und sehr teuer. Die Chocolatiers in Turin suchten nach einer Möglichkeit, trotzdem Schokolade herzustellen. Sie begannen, die teure Kakaomasse mit gemahlenen Haselnüssen aus den Hügeln des Piemont zu strecken. So entstand die berühmte Gianduja-Schokolade, die zur Grundlage der beliebten Gianduiotti wurde und Turin zu einem Zentrum der Schokoladenkunst machte.

Gianduitotto mit Orangen-Geschmack
Ein Gianduiotto mit Orangengeschmack

Grissini: Was kaum jemand weiß: Die knusprigen, dünnen Stangen stammen ursprünglich aus Turin und sind in vielen Variationen zu finden. In Turin werden sie gern zum Aperitif gereicht.

Zweitgrößte Ägyptische Museum der Welt: Beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen ägyptischer Kunst außerhalb Kairos.

Pizza al Tegamino: Diese besondere Art von Pizza ist eine lokale Spezialität. Sie wird in einer kleinen, runden Pfanne – dem „Tegamino“ – zubereitet, was ihr eine einzigartige Form und Textur verleiht. Diese Zubereitungsweise sorgt dafür, dass der Boden dick, aber gleichzeitig außen knusprig und innen weich ist.

Pizza al Tegamino, eine Turiner Spezialität
Pizza al Tegamino, eine weitere Spezialität aus Turin.

Barolo: Oft als „König der Weine“ bezeichnet, stammt dieser kraftvolle Rotwein aus der Langhe-Region bei Turin und ist weltweit berühmt.

10 Sehenswürdigkeiten in Turin

Turin hat unzählige Plätze, Palazzi und Sehenswürdigkeiten zu bieten. Hier sind zehn Highlights, die sowohl historische Gebäude als auch bedeutende Plätze umfassen:

Mole Antonelliana

Die Mole Antonelliana, das Wahrzeichen von Turin
Die Mole Antonelliana, Turins Wahrzeichen

Das Wahrzeichen von Turin, die Mole Antonelliana, gehört zu jedem Turin-Besuch dazu. Ursprünglich als Synagoge geplant, beherbergt sie heute das Nationale Kinomuseum. Von der begehbaren Spitze der Mole hat man einen wunderbaren Ausblick über die Stadt und die umliegenden Alpen.

Piazza Castello

Die Piazza Castello ist das zentrale Herzstück von Turin, umgeben von bedeutenden Gebäuden wie dem Palazzo Madama und dem Teatro Regio. Von hier aus führen Fußgängerwege zu weiteren Sehenswürdigkeiten wie der Piazzetta Reale, wo sich der Königspalast befindet.

Palazzo Madama

Das beeindruckendes Schloss im Herzen der Stadt war einst Wohnsitz der Herrscher von Savoyen. Heute ist in dem Palast, der zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, ein Kunstmuseum beherbergt. Das Café bietet mit seinem eleganten Ambiente und der Lage im Innenhof des Palasts eine besondere Gelegenheit, bei einem Kaffee oder Aperitif die Atmosphäre des Barockbaus zu genießen

Palazzo Reale

Königspalast in Turin
Der Königspalast in Turin

Der Königspalast von Turin, einstige Residenz der Savoyer, wurde ab der Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut und ist ein prachtvolles Beispiel barocker Architektur. Heute können im Palast Museen und beeindruckende Sammlungen besucht werden. Seit 1997 zählt er zum UNESCO-Kulturerbe.

Piazza San Carlo

Piazza San Carlo bei Nacht
Die Piazza San Carlo bei Nacht – zumindest ein kleiner Ausschnitt des riesigen Platzes

Die Piazza San Carlo mit einer Fläche von 168 × 76 Meter wird oft als das „Wohnzimmer“ von Turin bezeichnet. Der elegante Platz ist von historischen Palästen und zwei Kirchen – Santa Cristina und Santa Carlo – umgeben. Außerdem beherbergt er die Reiterstatue von Emanuel-Philbert von Savoyen.

Turiner Dom (Cattedrale di San Giovanni Battista)

Dom in Turin
Im Dom von Turin

Der Turiner Dom, auch als Kathedrale Johannes des Täufers bekannt, ist ein weiteres Highlight der Stadt und befindet sich auf der Piazza San Giovanni. Er wurde im 15. Jahrhundert im Renaissance-Stil mit einer kreuzförmigen Grundrissgestaltung und einer eleganten Marmorfassade erbaut. Berühmtheit erlangte der Dom vor allem durch das Turiner Grabtuch. Obwohl das Grabtuch nur selten öffentlich ausgestellt wird, zieht es Interessierte und Gläubige aus aller Welt an.

Porta Palatina

Das historische Stadttor in Turin
Porta Palatina, das historische Stadttor

Die Porta Palatina wurde im 1. Jahrhundert nach Christus unter Kaiser Augustus erbaut und ist heute das einzige erhaltene Stadttor Turins aus dieser Zeit. Neben dem aus Ziegel errichteten Tor mit seinen zwei markanten Türmen befindet sich der Parco Archeologico.

Parco del Valentino

Der Parco del Valentino ist ein großer, malerischer Stadtpark am Ufer des Po, genau genommen ist er mit einer Fläche von 42 Hektar sehr groß. Durch Parkanlage führt ein Netz an Wegen, es gibt riesige Rasenflachen, wobei sie an manchen Stellen von kleinen Straßen durchquert wird. Der Park ist ein beliebter Ort für Spaziergänge, Sportaktivitäten und generell für Erholung in der Natur.

Santa Maria del Monte dei Cappuccini

Ausblick auf Turin
Ausblick von der Kirche Santa Maria del Monte dei Cappuccini auf Turin

Die Santa Maria del Monte dei Cappuccini ist eine malerisch gelegene Kirche auf einem Hügel oberhalb von Turin, erbaut im 16. Jahrhundert im Stil der Spätrenaissance. Sie gehört sie zum Kapuzinerkloster und bietet von ihrer Terrasse einen wunderbaren Panorama-Ausblick auf die Stadt, den Fluss Po und die Berge im Hintergrund.
Ein Spaziergang zur Basilika lohnt sich auf alle Fälle. Vom Zentrum aus ist die Aussichtsplattform in sehr gemütlichen 30 Minuten erreicht. Wer sich auf eine Rast im Café direkt neben der Kirche freut: Dieses kann nur nach mit einem Ticket des dort ebenfalls ansässigen Museo Nazionale della Montagna besucht werden.

Basilika von Superga

Die Basilica di Superga thront majestätisch auf einem Hügel runf fünf Kilometer östlich von Turin und ist eines der markantesten Wahrzeichen der Region. Erbaut im 18. Jahrhundert ist sie nach ihrem Standort bekannt und nicht ihrem eigentlichen Namen: Basilica della Natività di Maria Vergine. Die barocke Walfahrtskirche ist nicht nur ein bedeutendes religiöses und historisches Monument, sondern auch die letzte Ruhestätte vieler Mitglieder des Hauses Savoyen. Von der Kuppel, aber auch vom Hügel selbst, hat man einen traumhaften Ausblick auf Turin, bei klarer Sicht sogar auf die Alpen.

Via Roma: Die elegante Einkaufsstraße in Turin

Via Roma in Turin
Die Via Rom in Turin
Arkaden in der Via Roma
Arkaden in der Via Roma

Wer in Turin ist, wird unweigerlich auch in der Via Roma landen. Sie erstreckt sich von der Piazza Castello bis zur Piazza Carlo Felice und führt direkt am imposanten Bahnhof Porta Nuova vorbei. Die Straße ist eine der elegantesten und bekanntesten Einkaufsstraßen in Turin, die das Zentrum der Stadt prägt. Entlang der Straße reihen sich stilvolle Arkaden, die sowohl exklusive Luxus-Boutiquen als auch internationale Modeketten beherbergen.

Mercato di Porta Palazzo: einer der größten Märkte Europas 

Markthalle in Turin
EIne der Markthallen in Turin

Ein weiteres Highlight in Turin stellt der Mercato di Porta Palazzo dar. Der Markt gilt als einer der größten Märkte Europas. Er erstreckt sich über den zentralen Platz Porta Palazzo und drei Markthallen. Von Montag bis Samstag werden hier eine beeindruckende Auswahl an Waren angeboten: Von frischen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch bis hin zu Kleidung und Haushaltswaren findet man hier alles was das Herz begehrt.

Berühmte Kaffeehäuser in Turin

Turin ist für seine eleganten Kaffeehäuser bekannt, die einen mit ihrem Charme und ihrer Atmosphäre bieten, an die historischen Cafès in Wien erinnern. Es gibt mehrere besondere Lokale, die für ihre Geschichte und Tradition berühmt sind. Hier sind einige davon:

Caffè Al Bicerin: Dieses kleine Café aus dem Jahr 1763 ist das älteste Café Turins und berühmt für sein namensgebendes Getränk, den Bicerin.

Caffè Fiorio: 1780 eröffnet, war es einst der Treffpunkt von Intellektuellen, Künstlern und Politikern. Das Kaffeehaus ist bekannt für seine traditionelle Atmosphäre.

Caffè Fiorio in Turin
Caffè Fiorio in Turin

Gelateria Pepino: Gegründet im Jahr 1884, ist Pepino die älteste Gelateria in Turin. Sie ist bekannt für ihre klassische Eiscreme und dafür, das erste „Pinguino“ (ein in Schokolade getauchtes Eis am Stiel) erfunden zu haben.

Caffè Mulassano: Ein weiteres historisches, sehr kleines Café, das als Jugendstil-Juwel gilt. Außerdem ist es der Geburtsort des heute weltberühmten „Tramezzino“, dem italienischen Sandwich.

Artigianale Fontana (DAF): Die 1981 gegründerte Pasticceria ist berühmt für ihre traditionellen piemontesischen Süßwaren. Der Bicerin schmeckt hier auch sehr gut!

Pasticceria Artigianale Fontana in Turin
Pasticceria Artigianale Fontana in Turin

Wie viele Tage für Turin?

Um Turin vollständig zu erkunden und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen, sind mindestens drei Tage empfehlenswert. Ein dreitägiger Aufenthalt ermöglicht es, die bedeutendsten Museen und kulturellen Highlights der Stadt zu besuchen, durch die historischen Viertel zu schlendern und die lokale Küche zu genießen.

Wie nach Turin reisen?

Banhof Porta Nuova in Turin
Bereits am Bahnhof Porta Nuova wird der Charme von Turin ersichtlich.
Turiner Bahnhofsgebäude

Mit dem Zug: Turin ist ein wichtiger Bahnknotenpunkt und gut mit anderen italienischen Städten wie Mailand, Rom und Florenz verbunden. Der Hauptbahnhof, Porta Nuova, liegt zentral und bietet Verbindungen zu vielen europäischen Zielen. 
Von Wien aus  ist Turin mit dem Nachtzug gut erreichbar. Der Nachtzug geht nach Mailand. Von dort geht es mit dem Frecciarossa rund 90 Minuten weiter nach Turin. 

Mit dem Flugzeug: Der Flughafen Turin-Caselle (Aeroporto di Torino-Caselle) liegt etwa 16 km nördlich des Stadtzentrums und bietet nationale sowie internationale Verbindungen. Vom Flughafen aus ist das Zentrum mit dem Bus, Taxi oder Mietwagen erreichbar. 

Mit dem Auto: Turin ist über die Autobahnen gut erreichbar, besonders von Städten wie Mailand, Genua und Lyon in Frankreich. Innerhalb der Stadt ist das Autofahren jedoch weniger empfehlenswert. Die Altstadt ist verkehrsberuhigt und es gibt viele Fußgängerzonen. Der öffentliche Verkehr ist gut ausgebaut.

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