Wer mag sie nicht, italienische Pasta? Ob als Spaghetti, Tagliatelle oder Ravioli – Nudeln sind immer ein Genuss, solange sie nicht zu Tode gekocht werden. Bis vor kurzem wusste ich nicht, wie einfach es ist, Pasta selbst herzustellen. Bei einem Kochkurs in der Toskana hat mich eine italienische Nonna überzeugt: Mit nur zwei Zutaten und einer klassischen Nudelmaschine lässt sich frische Pasta ganz einfach selbst machen. Hätte ich nie im Leben geglaubt. Vielmehr dachte ich, mal schauen, ob ich die abseits Italiens und ohne Profi auch nur ansatzweise so hinbringe. Und siehe da: Auch zu Hause ist die Pasta auf Anhieb gelungen. Seitdem kann ich nur bestätigen, was ich der Nonna anfangs nicht abnahm: Pasta selber machen ist wirklich total einfach.
Zutaten für frische Pasta
Für die Pasta werden nur Mehl und Eier verwendet. Kein Öl, kein Wasser, kein Salz! Es gibt eine sehr einfache Regel für die Zutaten: Pro 100 g Mehl wird ein Ei verwendet. Mehl kann jedes genommen werden, außer Weißmehl. Wer jetzt nicht googeln möchte, was das genau bedeutet, nimmt ein Mehl Typ 00. Das funktioniert auf jeden Fall.
Die einfache Regel für die Zutaten: Pro 100 g Mehl wird 1 Ei verwendet.
Beispiel: Für 3-4 Portionen werden 400 g Mehl und 4 Eier benötigt.
Schritt-für-Schritt Anleitung

1. Vorbereitung: Mehl und Eier für die gewünschte Menge Pasta bereitstellen. Die Arbeitsplatte soll sauber und trocken sein.
2. Um Pasta selber zu machen, wird zunächst das Mehl auf eine saubere Arbeitsfläche geschüttet. In der Mitte wird eine Mulde geformt – ähnlich wie bei einem Vulkan.

3. Jetzt wird jedes Ei einzeln in die Mulde geschlagen. Ganz wichtig dabei (“fundamentale” laut der italienischen Nonna): Jedes Ei wird mit der Gabel gut verrührt, bevor das nächste ergänzt wird! Die Grube sollte außerdem groß genug sein, sodass die Eier nicht herausfließen.

4. Im nächsten Schritt wird die Masse mit der Hand zu einem Teig geknetet. Das dauert etwas.
5. Sobald der Teig gut geknetet ist, wird er in Form einer Kugel zugedeckt (!) für mindestens 30 Minuten zum Rasten in den Kühlschrank gestellt.
6. Auf der mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche wird erstmal ein Stück Teig mit dem Nudelholz ausgerollt.

7. Das ausgerollte Stück Teig wird dann mit Hilfe der Nudelmaschine nochmals dünner gemacht. Dazu wird die Blechstärke immer kleiner gestellt, bis der Teig die gewünschte Dicke hat.

8. Jetzt wird der Teig mit der Nudelmaschine in die gewünschte Nudelform, in diesem Fall in Fettuccine geschnitten. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis der gesamte Teig verarbeitet ist.
Wer keine Nudelmaschine besitzt: Alternativ kann der Teig auch mit dem Nudelholz so dünn wie möglich ausgerollt und in Folge die Nudeln mit einem scharfen Messer geschnitten werden. Der Vorteil einer Nudelmaschine ist: Sie erleichtert das Ausrollen erheblich und sorgt für eine gleichmäßige Dicke des Teigs.

9. Für die frische Pasta geht es direkt weiter in einen großen Kochtopf mit reichlich gesalzenem Wasser. Im Unterschied zur gekauften Pasta beträgt die Kochzeit nur rund 3 bis 4 Minuten.
10. Die Nudeln aus dem Wasser nehmen und abseihen. Fertig!
Serviervorschläge für selbst gemachte Pasta
Selbstgemachte Pasta ist an sich schon ein Highlight, aber mit der richtigen Sauce wird sie nochmals besser. Hier einige Vorschläge:
- Klassisch: Mit Ragù. In Italien gibt es die bei uns bekannten “Spaghetti Bolognese” übrigens nicht. Ragù wird mit Fettuccine oder Tagliatelle anstatt Spaghetti serviert. Der Grund: Die dickeren Nudeln können die Sauce besser aufnehmen.
- Vegetarisch: Mit (mediterranem) Gemüse.
- Leicht: Mit Olivenöl, Knoblauch und frischen Kräutern.


Fazit zu Pasta selber machen
Beim Gedanken “Pasta selber machen” haben die meisten ein sehr kompliziertes, aufwändiges Prozedere vor Augen. Dabei bedarf es nur zwei Zutaten, etwas Zeit – und im Idealfall einer Nudelmaschine. Das fertige Ergebnis, die frische Pasta, ist wirklich eine wahre Köstlichkeit.
Wer hätte gedacht, dass man in der eigenen Küche so leicht zur Pasta-Nonna werden kann? Ich nicht. So wie wahrscheinlich die meisten. Aber was ich kann, kannst du schon lange. :-) Also ran an den Teig und los geht’s – Buon Appetito!
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