Promis werden in Interviews gelegentlich gefragt, was sie immer im Kühlschrank haben. Dann kommen gern so Antworten wie Milch oder Joghurt. Für mich der Moment, in dem ich denke: Alles sicher sozial erwünschte Antworten. Eh klar. Kurz darauf dann der Gedanke: Vielleicht stimmt’s ja doch. Vielleicht schaffen die es, neben einer Super-Karriere selbst die Haltbarkeit von solch kurzlebigen Lebensmitteln im Griff zu haben. Im Gegensatz zu mir, die als einziges ihr Weinglas im Griff hat. Und im Kühlschrank immer Prosecco. Möglicherweise ist das alles aber auch die Erklärung, warum diese Leute so weit gekommen sind, dass ihnen diese überaus wichtige Frage überhaupt gestellt wird. Egal, weil hier geht’s eigentlich um den Aperitif Select Spritz, für den unter anderem gekühlter Prosecco benötigt wird …
Aperol Spritz hat bekanntlich vor Jahren seinen Siegeszug angetreten. Was wäre ein Sommer ohne den orangen Aperitif? Egal ob am Meer oder in der Großstadt. Er gehört dazu wie der Donner zum Blitz. Einige Spritzer-Kollegen haben im Laufe der Jahr versucht, ihm seinen Rang abzulaufen. Doch weder dem Lillet Spritz noch anderen kreativen Kombis ist das wirklich gelungen. Bis vor kurzem dachte ich, jetzt ist es soweit. Das Mixgetränk aus Prosecco oder Weißwein und Aperol bekommt Konkurrenz. Und zwar aus dem eigenen Land. Vom rötlichen Select Spritz. Als ich aber vor wenigen Tagen auf einer Rooftop-Bar in Florenz gefragt habe, ob es auch Select Spritz gäbe, kamen mir ob der Antwort Zweifel diesbezüglich: „Nein, wir sind hier in Italien.“ Ja, eben! Immerhin kommt der Aperitif aus Venedig, wo die Marke „Select“ 1920 gegründet wurde. Der bitter-süße Likör ist ein Mix aus 30 Kräutern, darunter Rhabarberwurzeln und Wacholderbeeren, und wird bis heute nach der ursprünglichen Verarbeitungsmethode hergestellt.
Das Rezept für den venezianischen Aperitif ist einfach zu merken. Genauso wie beim Mürbteig – hallo Eselsbrücke ;-) – kann die 1-2-3 Methode angewendet werden: 3 Teile Prosecco, 2 Teile Select, 1 Spritzer Mineralwasser werden auf Eiswürfel gegossen. Was die „Teile“ betrifft: Das Getränk wird im Weinglas serviert. Nicht im riesigen Bierkrug. Garniert wird dann noch mit einer grünen Olive. Der Geschmack: bitter, aber nicht zu sehr, und angenehm erfrischend. Salute!
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